Elternbrief an die Vereine des Bezirks Offenbach/Hanau Thema: Umgang mit Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern

Liebe Eltern, liebe Unterstützerinnen und Unterstützer der Jugendmannschaften im Handballbezirk Offenbach-Hanau,

wir, das Schiedsrichterwarteam des Arbeitskreises Schiedsrichter Offenbach-Hanau, wenden uns heute mit einem wichtigen Anliegen an Sie. In den vergangenen Wochen haben uns zahlreiche Rückmeldungen aus vielen Hallen im gesamten Bezirk erreicht – und sie betreffen ein Thema, das uns alle angeht.

Handball ist ein emotionaler, lebendiger und faszinierender Sport. Begeisterung und Leidenschaft gehören selbstverständlich dazu. Doch ebenso wichtig ist die Art, wie wir diese Emotionen gegenüber anderen zeigen – insbesondere gegenüber denjenigen, die unsere Spiele überhaupt erst möglich machen.

Das „dritte Team“ auf dem Spielfeld

Zu jedem Handballspiel gehören nicht nur zwei Mannschaften – sondern immer auch ein drittes Team: die Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter. Ohne sie kann kein Spiel stattfinden.

Gerade im Jugendbereich sind viele dieser Unparteiischen selbst noch sehr jung:

• In den unteren Altersklassen (F- und E-Jugend) stehen häufig interne oder sehr junge Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter auf dem Feld, die ihre ersten Schritte machen, Verantwortung übernehmen und sich für unseren Sport engagieren.
• Auch in der D- und C-Jugend setzt der Bezirk bewusst junge Nachwuchsschiedsrichter ein, die sich noch in Ausbildung befinden und wertvolle Erfahrungen sammeln.

 

Diese Jugendlichen treffen Entscheidungen im Bruchteil einer Sekunde – genau wie die Spielerinnen und Spieler selbst. Fehler gehören dabei zum Lernprozess dazu.

Bitte fragen Sie sich in emotionalen Momenten: Wie würde ich reagieren, wenn dieser junge Schiedsrichter mein eigenes Kind wäre? Würde ich wollen, dass es angegangen, kritisiert oder verunsichert wird?

Was wir aktuell beobachten

Leider kommt es immer häufiger vor, dass Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter nach Spielen entmutigt oder sogar weinend die Halle verlassen. Manche überlegen bereits, ob sie ihr Engagement überhaupt fortsetzen sollen.

Das ist alarmierend – denn schon jetzt gibt es zu wenige Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter im Bezirk. Jeder junge Mensch, der diesen Weg einschlägt, ist ein Gewinn für unseren Sport.

 

Ihre wichtige Rolle als Eltern

Wir wissen, wie sehr Ihnen Ihre Kinder am Herzen liegen. Wir wissen, dass Sie mitfiebern, unterstützen und leidenschaftlich dabei sind. Genau das macht unseren Sport aus.

Wir bitten Sie dennoch um Folgendes:

• Unterstützen Sie Ihre Mannschaft lautstark – aber stets respektvoll.
• Überlassen Sie Kritik, Rückfragen oder Emotionen den Trainerinnen, Trainern und Betreuenden.
• Richten Sie sich nicht direkt an die Schiedsrichter – schon gar nicht in hitzigen Momenten.
• Stärken Sie junge Unparteiische durch positive Signale statt durch Verunsicherung.
• Seien Sie ein Vorbild für ein faires Miteinander – auch gegenüber anderen Zuschauerinnen und Zuschauern.

 

Gemeinsam tragen wir Verantwortung dafür, dass der Jugendhandball im Bezirk ein sicherer, respektvoller und unterstützender Raum bleibt.

Handball funktioniert nur gemeinsam

Unser Sport lebt von einem Miteinander aller Beteiligten: Spielerinnen und Spielern, Trainerteams, Vereinen – und dem dritten Team auf dem Feld, unseren Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern. Und Sie als Eltern, Fans und Unterstützerinnen sind ein unverzichtbarer Teil dieses Zusammenspiels.

Bei Fragen oder Anliegen

Wir stehen Ihnen jederzeit zur Verfügung. Sie erreichen uns über die bekannten Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner der Vereine oder direkt über den Arbeitskreis Schiedsrichter Offenbach-Hanau.

Wir danken Ihnen herzlich für Ihre Unterstützung, Ihre Aufmerksamkeit und Ihr Engagement. Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass unsere Hallen Orte positiver Emotionen bleiben – für alle Kinder und Jugendlichen in unserem Bezirk.

Mit sportlichen Grüßen

Thorsten Groß – Matthias Paul – Boris Wolf Schiedsrichterwartteam Arbeitskreis Schiedsrichter Offenbach-Hanau