Nach 57 Jahren: Herbert Ullrich legt die Pfeife aus der Hand

von Wolfgang Wolter    Kategorie:   Bezirksinformation Schiedsrichter

Nach 57 Jahren: Herbert Ullrich legt die Pfeife aus der Hand

Foto: Roland Adrian

Ein außergewöhnliches Kapitel in der Schiedsrichtergeschichte geht zu Ende: Herbert Ullrich vom TV Gelnhausen beendete am Samstag den 26.4.25 nach 57 Jahren seine beeindruckende Karriere als Handballschiedsrichter.

Am Samstagmorgen erhielt der stellvertretende SR-Wart Boris Wolf die persönliche Mitteilung, dass Herbert an diesem Tag sein letztes Spiel leiten werde. „Ich habe sofort mein Handy gezückt und meinen Kollegen Detlef Wiesner angerufen, der das Spiel nach Herbert hätte leiten sollen“, berichtete Wolf. „Detlef schaffte es früher in die Halle und konnte noch eine kleine Würdigung organisieren.“ Noch vor Spielbeginn wurde Herbert Ullrich in einer spontanen, aber würdigen Zeremonie geehrt. Auch die Heimmannschaft zeigte Herz und überreichte ihm nach dem Abpfiff ein kleines Geschenk.

„Ich habe damit nicht gerechnet und bin wirklich gerührt. Ich hatte Gänsehaut“, sagte der scheidende Schiedsrichter sichtlich bewegt.

Boris Wolf fand für diese Ära anerkennende Worte: „Wir können vor Herbert nur den Hut ziehen. Über ein halbes Jahrhundert hat er unermüdlich Handballspiele geleitet – eine beeindruckende Leistung.“ Groß erinnerte daran, dass Ullrich viele Jahre gemeinsam mit seinem Schiedsrichterkollegen Limbacher im Gespann aktiv war, bevor er zuletzt alleine Spiele pfiff. Auch über die Grenzen des Bezirks hinaus erwarb sich Herbert Ullrich einen ausgezeichneten Ruf und gilt als großes Vorbild für die jüngere Schiedsrichtergeneration.

Mit seinem Rückzug von der Pfeife endet eine Ära – doch sein Engagement und seine Leidenschaft werden unvergessen bleiben.

Boris Wolf





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